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“Meet Your Prof” mit Prof. Michael Wolf, Ph.D

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“Meet Your Prof” mit Prof. Michael Wolf, Ph.D

1. Wollten Sie schon immer Studenten dozieren oder ergab es sich mit der Zeit? 
  • Es ergab sich eher mit der Zeit. Nach dem Abitur wollte ich Pilot werden aber habe dann die Aufnahmeprüfung zur Ausbildung nicht bestanden. Im Nachhinein zum Glück, denn so kann ich heute Gedanken fliegen lassen statt im Cockpit zu sitzen. 
2. Wenn Sie nicht Professor geworden wären, was wären Sie heute? 
  • Das ist eine gute Frage und die Antwort weiss nur der liebe Gott, Pilot aber sicherlich nicht. 
3. Welcher Aspekt denken Sie, wird den Studenten am meisten gefallen an Ihrem Fach? 
  • Der Professor natürlich. Scherz beiseite, die Statistik hat es schwer mit dem ersten Eindruck, wird aber später im Studium zur treuen Begleiterin. Vielen wird erst im Nachhinein klar, wie oft sie gebraucht wird – sie ist sozusagen der versteckte Held unter den Fächern. 
4. Was ist Ihr Tipp an die Studierenden? Gibt es etwas, das Sie gerne gewusst hätten, als Sie Ihr Studium begonnen haben? 
  • Man muss Eigenständigkeit entwickeln, je früher, umso besser. Im Gegensatz zur Schule ist die Uni kein „betreutes Wohnen“ mehr. Wer erst zwei Wochen vor der Prüfung aufwacht, kann gleich wieder einschlafen. Ich bin neulich auf den Ausdruck „Zwei-R-Regel“ gestossen: rechtzeitg und regelmässig. Diese Regel trifft perfekt auf das Lernen an der Uni zu. 
5. Was ist das Skurrilste, was jemals in einer Ihrer Vorlesungen passiert ist? 
  • In den Vorlesungen selbst ging es bisher immer eher gesittet zu, aber ich habe im Laufe der Zeit einige skurrile Kommentare in den Evaluationen erhalten. Zum Beispiel „Der Professur ist schwul gekleidet“, was ich als Kompliment betrachtet habe. 
6. Was ist Ihr Lieblingshobby? 
  • Kochen. Und dann auch noch Sport, die Hemden sollen ja weiterhin passen. Nebenbei bemerkt, Sport ist auch so ein Thema, bei dem die „Zwei-R-Regel“ zutrifft.  
7. Wie würden Sie Ihre Vorlesungsfolien beschreiben, eher „seit 10 Jahren bewährt“ oder „PowerPoint-Picasso“?  
  • „Seit 10 Jahren bewährt“ und zwar mit Hilfe von LaTeX, denn PowerPoint ist ein absolutes „No Go“ für mich. Mathematische Formeln sind viel schöner in LaTeX, und das Auge lernt ja bekanntlich mit. 
8. Gibt es einen Hörsaal, mit dem Sie auf Kriegsfuß stehen? 
  • Eigentlich nicht – die UZH ist da gut aufgestellt. Aber im GLT-Gebäude hatte ich eines Tages das Gefühl, im Nebenraum läuft ein Parallelseminar über die Wand mit.  Hörsäle sind wie Hotelzimmer: dicke Wände sind ein Muss.  
9. Welches Uni-Klischee über Professoren trifft tatsächlich auf Sie zu? 
  • Ich bin definitiv nicht der Typ „täglich acht Stunden im Büro“. Man kann zum Beispiel auch einmal in einem Café oder im Sommer in der Badi arbeiten. Hauptsache, der Output stimmt – der Ort ist Nebensache. Das ist einer der schönen Aspekte des Berufs; als Pilot ginge das nicht. 
10. Sie hätten die Möglichkeit, eine Uni-Regel abzuschaffen oder eine neue einzuführen – welche wäre es? 
  • Mehr Geld für Forschung und Lehre, weniger für Bürokratie und Symbolpolitik. Die Universität ist kein Debattierclub für das Weltgeschehen –  sie soll Wissen schaffen und es vermitteln.  

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